Dänemark 2023,  Tour 2023

02.07.2023 – Ausflug nach Skagen

Es gibt in den letzten Tagen nur zwei Zustände. Sturm oder Regen. Und es wird immer kälter. Noch trage ich tapfer die kurze Hose. Der Campingplatz ist so schön, viele Möglichkeiten, aber es das Wetter ist einfach zu schlecht, um richtig schön was zu unternehmen. Wir haben einmal den Wetterbericht für die nächsten Tage beobachtet und entschieden, dass es nicht sinnvoll wäre über Skagen nach Lokken an die Jammerbucht (Nordsee) für zwei Nächte zu fahren. Wir haben dann entschieden schon heute kurz alles zu verstauen, die Fahrräder auf den Träger und einen Tagesausflug (ca. 75km) nach Skagen zu machen und anschließend zurück auf unseren Platz in Saeby zu fahren. Denn der Regenradar hat weiter im Norden besseres Wetter angekündigt. Und so war es dann auch (kurz gespoilert).

Es war eine recht angenehme Strecke auf der uns unzähligen Wohnmobile und -wagen entgegen kamen. Die letzten 20km tuckerte ein schwedisches Wohnmobil vor uns her. Immer 10-20km/h unterhalb der erlaubten Geschwindigkeit. Mit 30 durch die Ortschaft, mit 60 Überland. Obwohl die Dänen beim Autofahren relativ entspannt sind, waren sie hiervon auch genervt. Irgendwann war ich dann in der Schlange direkt hinter dem WoMo. In einem Kreisverkehr mit doppelter Abbiegespur habe ich dann Gas gegeben und habe sie „versägt“. So konnten wir dann mit „normaler Geschwindigkeit“ unserem Ziel entgegenfahren. Skagen und dann noch ein wenig weiter in den Norden nach Grenen. Auf dem letzten Kilometer vor dem Leuchtturm waren Heerscharen von Menschen unterwegs die von oder zur Nordspitze von Dänemark pilgerten.

Zuerst dachte ich mir: Wenn das mit dem Wohnmobil mal eine gute Idee ist – wo soll ich das Dingen Abstellen? Aber wie es der Zufall so will, ist genau auf dem großen Bus-/Wohnmobilparkplatz noch genau ein Stellplatz frei, in den ich vorwärts rein und auch vorwärts wieder rausfahren kann. Das war doch mal gut. Die Dänen haben auch ein sehr faires Parksystem. Man gibt das Kennzeichen ein und bezahlt mit Karte und zum „Auschecken“ präsentiert man die gleiche Karte noch einmal am Terminal, dann wird nur die verbrauchte Zeit abgebucht. Das ist Klasse. Als wir das Auto parkbereit hatten, uns von der netten dänischen Parkplatz-Info-Dame den Parkterminal erklärt bekommen haben und startbereit Richtung Nordspitze aufbrechen wollten, hält direkt neben uns das schwedische Wohnmobil von der Hinfahrt. Sie haben es dann auch geschafft.

Von diesem Parkplatz aus fahren Traktoren mit Anhängern zur Nordspitze. Wir haben für umgerechnet 5 Euro (40DKK) ein Hin- und Rückfahrticket erworben und haben uns dann ans Ziel fahren lassen. Dort war es schon relativ voll. Aber es rotierte immer. Einige hatten sich Schuhe und Strümpfe ausgezogen und sind weiter hinein gegangen, andere sind vorne stehen geblieben und haben das Treiben beobachtet. Der Wind hat schon mächtig geblasen und sowohl die Nord- wie auch Ostsee waren ziemlich wild. Es ist schon ein beeindruckendes Bild, wenn die beiden Gewässer dort zusammenstoßen.

Die Traktoren kamen im 10min Takt, sodass wir auch nicht lange warten mussten und haben uns wieder zurück zum Parkplatz bringen lassen.

Von dort sind wir dann nach Skagen aufgebrochen. Paulina hat Lust auf asiatisch. Und „zufälligerweise“ war das erste vorgeschlagene Restaurant ein solches. Es gibt Zufälle.

In Skagen hatte ein MSC Kreuzfahrtschiff angelegt und zusätzlich waren noch „Skagen Music Days“. Die Stadt und Fußgängerzone waren voll. Im Restaurant hatten wir dann nett gefragt und so dürften wir auch mit Nayeli drinnen essen, denn trotz der Sonne war es doch sehr windig. Wir wollten uns gerade zum Büffet aufmachen, da kommt doch die schwedische Familie aus dem Wohnmobil ebenfalls dort essen. Verrückt! Wir haben gut gegessen und dabei von draußen die Livemusik gehört. Nach dem Essen wollten wir dann alle nur noch zum Wohnmobil und zurück nach Saeby. Wir haben noch rumgeflachst, dass es ja schnell geht, sofern nicht das schwedische Wohnmobil nicht vor uns fährt. Wir hatten es noch nicht ausgesprochen, musste ich im Kreisverkehr Vorrang gewähren und wer fährt an uns vorbei? Richtig, die Schweden. Zum Glück gab es gleich ein zweispuriges Stück, wo ich das Fahrzeug überholen konnte, sodass wir mit „normaler Geschwindigkeit“ zurückfahren konnten. Kurz vor Saeby fing es an zu regnen und es hat auch nicht mehr aufgehört. Einfach nur schade, denn wir anfangs schon geschrieben – es war ein so schöner Campingplatz.