26.06.2023 Ribe und Hvide Sande – vom Winde verweht!
Die erste Nacht in Dänemark verlief ruhig. Von den Nachbarn gelernt, einfach in der Nacht die Stühle und den Tisch unter das WoMo zu legen, haben wir dann gleich übernommen.
Es war ein schöner warmer sonniger Morgen, nicht zu heiß. Natürlich wird dann draußen gefrühstückt. Alles nach draußen geräumt und angefangen zu frühstücken. Dabei durchgesprochen, was für heute geplant ist. Es war für heute eigentlich schlechtes Wetter angesagt, davon sah man aber nichts. So haben wir entspannt die Sonne und das Frühstück genossen. Über dem Flensburger Fjord kamen dann doch schnell dunkle Wolken auf. Also kurz überlegt was wir in welcher Reihenfolge machen. Kirsten und Paulina sind spülen gegangen, Julia und ich haben das WoMo fertig gemacht. Die Stühle und Tisch waren schon verstaut, jetzt noch die Sonnenschutzfolie und die Markise einfahren. Wir haben nur noch geschafft, die Folie in den Innenraum zu werfen und die Markise zur Hälfte einzufahren. Der englische Nachbar hat noch im beginnenden Regen geholfen, die Beine der Markise hochzuklappen, die Sicherungsseile wie auch Heringe haben wir ebenfalls nur noch ins Auto geworfen. Als es dann noch heftiger wurde sind wir nur noch ins Auto gesprungen. Paulina und Kirsten waren noch beim Spülen. Ich konnte ihnen auch nicht entgegenfahren, da noch Gas und Strom angeschlossen waren. Also haben wir schon mal im Innenraum alles bestmöglich eingerollt, zusammengelegt und verstaut. Als der Regen weniger wurde kamen die beiden mit dem, jetzt wieder nassen, Geschirr bei uns an, während ich Strom und Gas abgeklemmt habe.
Jetzt konnten wir los nach Hvide Sande über Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks.
Um nach Ribe zu kommen, konnte man nicht über die Autobahn fahren, also sind wir im wieder stärker werdenden Regen über Bundesstraßen in Richtung Nordwesten aufgebrochen. Eigentlich gab es nur Felder rechts und links. Ohne Ende LKWs kamen uns auf der schmalen Straße entgegen, die durch ihre Gischt und Luftwellen jedes Mal einen ganz schönen Stoß versetzt haben. Und dann immer regelmäßig von 80km/h runter auf 50 in kleinen geschlossenen Ortschaften und wieder hoch auf 80km/h. Irgendwie war es vom Gefühl her wie in Holland. Alle paar Kilometer ein Kreisverkehr. Das Schöne war aber, alle halten sich an die Geschwindigkeit, keiner rast, drängelt, überholt etc. einfach alles entspannt.
Nach einem Kreisverkehr, ich wollte gerade wieder beschleunigen denke ich so: Ist das da vorne auf der Spur eine Katze? Ich werde langsamer und komme immer näher. Es war ein Fuchs mit seiner Beute, irgendwas mit Federn, im Maul. Dieser lief ganz entspannt vor unserem Auto her. Ich habe mittlerweile gestanden. Irgendwie hatte man das Gefühl, er hat uns zeigen wollen: Schaut mal, was ich hier gefangen habe. Dabei trottete er langsam in den Grünstreifen.
Dann kamen wir nach Ribe. Der Regen hatte aufgehört und man konnte ein wenig die Sonne erahnen. Wo parken mit dem Gefährt? Aus Zufall kamen wir am Wikinger Museum vorbei, dass, wie alle Museen, montags geschlossen hat. Der Parkplatz davor ist ein runder Platz mit ca. 30 Parkplätzen. Wie 3-4 andere Wohnmobile vor uns, haben auch wir diesen Parkplatz als sehr günstig auserkoren. Es gab noch den Ratschlag, die Parkscheibe auszulegen, da man 3h hier kostenlos parken darf. Das haben wir dann auch gemacht.
So sind wir dann losgezogen durch die menschenleere Stadt. Vorbei an Cafes und Restaurants zum Stadtkern. Wir haben uns die Kirche angesehen, aus dem Jahr 884. Drinnen gab es Bischofsgewänder aus dem 17. Jahrhundert zu sehen sowie die Auflistung der letzten 68 Bischöfe, bis heute.
Langsam füllte sich die Stadt mit Touristen. Auf der Suche nach einem windgeschützten Restaurant sind wir mit dem Hund immer nach draußen verwiesen worden – bis wir erfahren haben: Hunde sind in dänischen Restaurants nicht erlaubt 🙁 Das hätte uns ja mal jemand vorher sagen können. Dänemark soll angeblich so hundefreundlich sein. Schauen wir mal. Angeblich gibt es auch Restaurants, die eine Sondergenehmigung haben. Wir haben dann ein Lokal gefunden, an dem die Angestellten uns abgelehnt, der Chef aber meinte: Ist schon in Ordnung.
Dann ging es weiter zu unserem Ziel: Hvide Sande. Auf der Strecke ändert sich plötzlich schlagartig die Gegend. Es war eine Mischung aus den Highlands (so wie ich sie mir vorstelle) und den Weg nach Brouwersdam in den Niederlanden. Und der Wind ging sehr heftig.
Wir haben uns an der Rezeption gemeldet und unseren Platz zugewiesen bekommen. Irgendwie hatte ich mir einen anderen Platz im Vorfeld auf dem Plan markiert. Der Wind war so heftig, die Markise können wir gleich drinnen lassen. Eigentlich wollte ich mich mit dem Wind stellen, aber dafür war der Stellplatz, mit dem Fahrradträger zu kurz. Also haben wir uns quer hingestellt. Den Wagen mit den Keilen ausgerichtet und alles angeschlossen.
Die Stühle haben wie dann sehr schnell wieder unter das WoMo gelegt, da man draußen eh nicht sitzen konnte. Es hat einem immer die Türe aus der Hand geschlagen, wenn man diese öffnen wollte. Aber es waren nur 250m bis zum Meer. Nur über eine Düne. Aber oben angekommen wusste man, was „sandstrahlen“ bedeutet. Es hat im Gesicht und an den Beinen gezwiebelt. Also schnell einen Sprint über den Kamm und dann runter zum Wasser. Das war mal richtige Nordsee. Wellen und Wind. Ein paar Kitesurfer sah man ein wenig weiter nördlich, ansonsten fast menschenleer. Hoffentlich ist morgen ein bisschen weniger Wind, dann könnte man sich hier was hinlegen oder einen Drachen steigen lassen.
Im Wohnmobil haben wir dann weitere Runden Skipbo und 11er-raus gespielt. Dabei hatte ich mir die Buchung für den Platz angesehen und bemerkt: Wir hatten einen völlig anderen Platz vorgebucht. Dieser wäre schön im Windschatten, direkt an den Dünen gewesen. Aber da stand schon ein anderer Kölner, der schon alles aufgebaut hatte. Jetzt noch mal umziehen – wir haben Urlaub, obwohl der richtige Platz schon super gewesen wäre.